Dönekes

Dönekes

… umgangssprachlich für „heitere kleine Erzählungen“. Auch bekannt als „Konrads Boule-Geschichten“. Vielleicht ergänzen ja noch weitere Autoren diese Sammlung…?

Die Geschichte der „hängenden NEUN“

Im Finale der MASTERS DE PETANQUE 2022 steht es 9:1 für Italien. Welches Team macht in der nächsten Aufnahme 2 Punkte? Italien? Natürlich nicht, Dylan Rocher legt 2 Punkte für Frankreich.

Warum „die VIER das Bier bezahlt“ und „die ZWÖLF verliert“, wissen nur ganz wenige Eingeweihte. Ich gehöre leider nicht dazu. Aber immerhin war ich aktiv dabei, als „die NEUN“ zum ersten Mal zugeschlagen hat – und seit diesem Tag „hängt“!

Gegen Ende des letzten Jahrhunderts spielten wir Liga in Coesfeld. Harald, Norbert (Gott hab‘ ihn selig!) und ich traten gegen ein Triplette von La Distance Münster an. Diese Spielgemeinschaft war damals so ziemlich das Maß aller Dinge in und um Münster, weil von denen jeder nicht nur gut legen konnte, sondern sie allesamt auch gut schossen. Die La Distancer gingen sogar so weit, das Schießen nicht als äußerste Notmaßnahme einzusetzen – nein, die hatten total Spaß daran und verschafften sich regelmäßig durch mutige Treffer klare Vorteile! Beim KfK hörte man damals immer noch: „Versuch doch erst mal, eine zu legen!“

Aber unsere Partie ging gut los und wir in Führung. Nach einer Weile stand es sage und schreibe 9:0 für uns. Gegen La Distance! Zu null!  NEUN!!!

Uns wurde klar, dass wir das Spiel tatsächlich gewinnen konnten. Im gleichen Moment wurde zumindest mir auch ein wenig schwindelig ob des bevorstehenden Triumphs…

Den weiteren Verlauf kann ich kurz zusammen fassen: Wir schafften keinen einzigen Punkt mehr und verloren zu NEUN. La Distance machte wiederum seinem Namen alle Ehre und distanzierte das KfK-Team…

Und wenn‘ s bei NEUN nicht weiter geht, dann hängt sie auch noch heute.

Der Präsident träumte…

Ich hörte, wie sich jemand auf leisen Sohlen die Treppe hinauf in unser Schlafzimmer schlich und ebenso behutsam an mein Bett trat. Als ich die Augen öffnete, stand da plötzlich der grüne Überseecontainer von der Sentruper Höhe und schluchzte bitterlich.

„Was ist los?“, fragte ich bestürzt, „warum bist Du so traurig, grüner Überseecontainer?“
„Weil ihr mich einfach verkauft habt, ohne die anderen KfK-Mitglieder zu fragen“, schluchzte der rostige Metallklotz.
„Was?“, antwortete ich irritiert, „das stimmt doch gar nicht, grüner Überseecontainer! Auf der KfK-Mitgliederversammlung vom 21. Februar 2013 hat das oberste Organ des KfK Münster e.V., nämlich die Mitgliederversammlung, beschlossen, dass Dein Verkauf angestrebt werden soll. Das steht auch so im Protokoll dieser Versammlung, das wiederum von der Mitgliederversammlung vom 13. Februar 2014 genehmigt und genau so verabschiedet wurde! Das wurde auch alles wie immer so an die Mitglieder verschickt – und alle der damals knapp 50 KfK’ler waren informiert!“
„Echt?“, fragte der Container.
„Echt!“, bestätigte ich. „Ich kann Dir das gerne raussuchen und zuschicken! Hast Du eine E-Mail-Adresse?“
„Grüne Überseecontainer haben keine E-Mail-Adresse!“, antwortetet der grüne Überseecontainer nun schon mit festerer Stimme. „Aber ich vertraue Dir hier mal!“

Das fand ich nun wiederum berührend. Neben 71 von 75 KfK-Mitgliedern hatte ich nun auch einen grünen Überseecontainer, der mir vertraute. Ich suchte nun meinerseits nach einigen tröstenden Worten.

„Weißt Du, grüner Überseecontainer, nachdem wir den Raum für den KfK bezogen haben, hat doch sowieso über zwei Jahre keiner mehr eine Tür bei Dir geöffnet. Du warst den meisten KfK-Mitgliedern doch ohnehin total egal, stimmt’s?!“

Der grüne Überseecontainer rang einen Moment mit sich, nickte dann aber zögerlich.

„Und“, fuhr ich fort, „überleg doch mal, wie es zu der Zeit in Dir aussah? Nur Schrott und Müll, jede Menge Dreck, vor allen Dingen durch die Mäuse, Spinnweben – das sind doch alles keine inneren Werte, die ein grüner Überseecontainer gerne haben möchte, oder?“
„Das stimmt allerdings“, antwortete der grüne Überseecontainer und ich merkte, wie sich seine Haltung langsam straffte. Die Scharniere seiner Türen quietschten leise. Ich spürte, dass ich nun einen Zugang zu ihm gefunden hatte.

„Und heute? Überleg mal, grüner Überseecontainer, wie blitzeblank heute alles in Dir ist, wie oft Du besucht und gebraucht wirst. Und es sind alles junge Leute, die ihr Sportgerät in Dir verstauen, nicht so alte Zausel wie wir, die da rostige Kugeln und ebensolche Pokale horten.“

Ein Lächeln huschte über das Gesicht meines nächtlichen Besuchers. Ich spürte, dass er die Vorteile seines heutigen Seins nun selbst erkannt hatte!

„Geh wieder auf die Sentruper Höhe und mach Dir keine Gedanken, grüner Überseecontainer. Du wirst heute viel mehr gebraucht und gepflegt, als es jemals vorher der Fall war!“

Nun strahlte die mächtige Metallbox – und genauso behände und leise, wie er sich in den Raum geschlichen hatte, verschwand er wieder die Treppe hinunter und aus dem Haus.

Als ich aus diesem Traum erwachte, musste ich mich erst einmal schütteln. Wie kam der grüne Überseecontainer dazu zu denken, dass nicht die deutliche Mehrheit der KfK-Mitglieder seinerzeit beschlossen hatte, ihn zu verkaufen?!

Aber es war ja nur ein Traum.

Schwungvoll wie immer sprang ich aus dem Bett, als meine nackten Füße gegen etwas Weiches traten, das langsam wegkullerte. Nein, es war nicht einer unserer Kater, es war ein American Football…

„La batarde“

Zweite Mannschaft, zweiter Ligatag, zweites Doublette, zwei Frauen gegen Harald und mich – und es fängt gut an. Die Gegnerinnen machen ihren ersten Punkt bei 8:0; wir machen konzentriert weiter, aber sie kommen langsam ‚ran. Ein zähes Ringen, erst recht als klar ist, dass unsere Partie die Entscheidung bringt – 3:2 oder 2:3?

Bei 12:10 für uns (ver-)lege ich eine Batarde einen Meter links von der Sau. Nun geschieht Unglaubliches: unsere Gegnerinnen platzieren nacheinander fünf Kugeln schnurgerade am Schweinchen vorbei – alle zu lang! Ulla geht mit ihrer letzten in den Kreis, guckt kaum hin und wirft mit der Bemerkung: „Das war‘ s dann ja wohl!“

Dabei trifft sie das Schwein und es rollt wie eine Flipperkugel zu den Kugeln, die vorher durchgelegt waren: fünf Punkte auf einem Bierdecke l- unfassbar!!!

Mit unseren fünf Kugeln auf der Hand sind wir voller Zuversicht: ein Pünktchen ist zu schaffen! Mit einem Flachschuss reduzieren wir schon mal auf drei Punkte. Und wir versuchen alles, bis zur letzten Kugel-, aber vergeblich! Diese drei bleiben so liegen und die Partie ist verloren.

Wir vier und auch das Publikum brauchen eine Weile um zu begreifen, wie das passieren konnte. Unser Gewinn liegt (nur) in der Erkenntnis: Wer aufhört zu kämpfen hat deshalb noch lange nicht verloren!

„Auf dem Dach vom Stadthaus 1“

Ein leidenschaftlicher Boulespieler hatte mit seinem Motorrad einen folgenschweren Unfall. Als er im Krankenhaus wieder zu sich kam, überbrachte ihm der Chirurg die schlechte Nachricht, dass er ihm die rechte Hand hatte amputieren müssen – seine Boulehand. Der Spieler war am Boden zerstört. Er war sich sicher, dass er mit der anderen Hand niemals so viel Gefühl für das Legen, niemals diese Treffsicherheit beim Schießen entwickeln würde. Er hatte die Fähigkeit verloren, das zu tun, was ihm mehr bedeutete als alles andere. Er glaubte, auch den Sinn seines Lebens verloren zu haben.

Unmittelbar nach seiner Entlassung aus der Raphaels-Klinik ging er ins Stadthaus 1 und fuhr mit dem Aufzug bis ins oberste Stockwerk. Er öffnete die Tür zum Dach und ging entschlossen bis an dessen Kante vor. Mit einem Sprung wollte er diesem Leben ein Ende setzen.

Als er in die Tiefe schaute, sah er etwas Erstaunliches: unten auf der Heinrich-Brüning-Straße war ein Mann ganz ohne Arme, der voller Freude die Straße entlang tänzelte!

„Meine Güte“, dachte der Spieler bei sich, „ich habe nur meine Boulehand verloren, und da ist ein Mann, der gar keine hat, nicht einmal Arme, und er tanzt! Wie kann ich da den Tod suchen?“

Er entschied sich für das Leben und kam vom Dach wieder herunter. „Ich muss aber unbedingt das Geheimnis dieses Mannes herausbekommen“, dachte er bei sich. „Wie kann er so glücklich sein – ganz ohne Hände?“

Er rannte zum Aufzug, fuhr ins Erdgeschoss und lief dem Mann hinterher. Noch auf der Höhe von Karstadt holte er ihn ein – ein Mann ohne Arme ist kaum zu übersehen.

„Danke, mein Herr! Vielen, vielen Dank! Sie haben mir soeben das Leben gerettet. Ich bin Boulespieler und habe durch meinen Motorradunfall die Hand verloren, mit der ich unglaublich viel Freude und Erfolg beim Boulen hatte. Das hat mich so fertig gemacht, dass ich vom Stadthaus springen wollte. Doch da sah ich Sie, wie Sie tanzten. Verraten Sie mir bitte, wie Sie ohne Arme dermaßen glücklich sein können.“

Der Mann ohne Arme schwieg einen Moment lang. Dann sagte er: „Na ja, ein richtiger Tanz war das eigentlich nicht. Ich habe bloß versucht, mich am Hintern zu kratzen.“ 
nach Ajahn Brahm „Der Elefant, der das Glück vergaß“ (Lotos Verlag)  

DAS Spiel meines Lebens?!

Es ist schon eine Weile her, da fuhren wir zur Vorbereitung auf die Liga- Saison nach Doetinchem. Das erste Spiel bescherte Harald, Meinhard und mir drei „Lokalmatadore“ auf der ersten Bahn, welche sich vor allem durch eine Senke mit dahinter liegendem Hügel von allen anderen unterschied.

Unsere Gegner zeigten sich mit diesen Gegebenheiten bestens vertraut – wir spielten gut, sie etwas besser, und wenn es eng wurde, nutzten sie „ihren“ Hügel äußerst gekonnt aus. So kämpften wir über eine Stunde beharrlich und machten tatsächlich genau bei 0:12 unseren ersten Punkt.

Da fast alle Spiele schon beendet waren, hatten sich schon reichlich Zuschauer versammelt. Ich nahm die Sau und warf sie diagonal auf die nunmehr freie zweite Bahn, die natürlich keinen Hügel hatte. Dort gewannen wir dann die nächsten Aufnahmen. Unsere Gegner bewiesen aber, dass sie auch auf ebenen Bahnen gut spielen konnten – wir hielten voll dagegen! Mittlerweile schauten fast alle Anwesenden unserer Auseinandersetzung zu und es entwickelte sich ein höchst intensiver Kampf um kleinste Vorteile.

Nicht nur meine Nerven waren zum Bersten gespannt und wirklich jede Kugel wurde mit letzter Konzentration gespielt. Niemand wollte sich geschlagen geben, wir machten Punkt um Punkt gut!

Als nichts mehr ging schoss Meinhard in höchster Not die Sau. Ich verschwand da schnell hinter Haralds Rücken, da mir die Gesichtszüge zu entgleisen drohten. Und dann wurde alle verbliebene Kraft in die letzte Aufnahme gelegt: Wir machten die zwei Punkte, die noch fehlten! 13:12 und das Spiel komplett gedreht! Fast zweieinhalb Stunden waren vergangen, großer Applaus! Erschöpfung! Wahnsinn!

(Viele haben natürlich auch deshalb geklatscht, weil das Turnier nun endlich weiter ging …) Heute glaube ich nicht, dass ich so ein Spiel noch einmal erleben werde. DIESE dreizehn Punkte von Doetinchem bleiben für mich wohl einmalig!

„Die Sandwich–Methode“

Auch beim Boule müssen wir manchmal Leute kritisieren. Aber oft tun wir das dermaßen ungeschickt, dass sie beleidigt sind. Woraufhin wir uns mies fühlen und künftig darauf verzichten, überhaupt irgendein Feedback zu geben.

Aber stellt euch ein Unternehmen vor, dessen Chefin so konfliktscheu ist, dass sie ihre Mitarbeiter nicht auf Fehler hinweist. Das Geschäft wird darunter leiden. Wir müssen Kritik üben, um die Qualität aufrecht zu erhalten, und zwar rechtzeitig. So geht’s:

Als erstes lobst du diejenige Person, die du kritisieren willst. Trage ruhig dick auf, bleibe aber bei der Wahrheit. Das Lob hat den Sinn, der/dem anderen zu vermitteln, dass wir sie/ihn respektieren, die Leistungen anerkennen und niemanden fertig machen wollen.

Ein Lob ist auch ein Ohröffner. Wir achten viel zu wenig darauf, was die Leute wirklich sagen, und konzentrieren uns stattdessen eher auf das, was wir zu hören meinen. Ein Lob wirkt nun wie ein Köder, der dafür sorgt, dass richtig zugehört wird.

Dann kommt der „Hammer“ der Kritik. „Aber du …!“ Und dein Tadel wird in dem Moment auf offene Ohren treffen.

Zu guter Letzt trage noch eine weitere dicke Schicht Lob auf, mit dem du noch einmal zum Ausdruck bringst, dass du den anderen Menschen nicht ablehnst, sondern seine guten Seiten sehr wohl zu schätzen weißt und du ihn nur auf einen oder zwei Fehler hinweisen willst.

Mit dem Ergebnis, dass die gerügte Person die Kritik annehmen kann, ohne sich erniedrigt zu fühlen.

Die Sandwich-Methode packt die Kritik zwischen zwei (Brot-) Scheiben Lob. So wird das ganze bekömmlich. Und vielleicht können wir ja unseren Mitspielenden sogar auch mal zwei Scheiben Lob ganz ohne Füllung anbieten …

nach Ajahn Brahm „Der Elefant, der das Glück vergaß“ (Lotos Verlag)

Von Spielern

(…) Einer meiner Freunde erwachte eines Tages aus einem märchenhaften Traum. Ihm hatten fünf Engel fünf große Krüge, angefüllt mit Gold, überreicht. Als er die Augen öffnete, war alles verschwunden, doch der Traum ließ ihn nicht los.
In der Küche sah er, dass ihm seine Frau fünf Eier mit fünf Toastscheiben zum Frühstück gemacht hatte. Und die Zeitung verriet ihm, dass es der 5. Mai war.
Das konnte doch kein Zufall mehr sein! Er blätterte die Zeitung bis zur Seite mit den Pferderennen durch. Erstaunt stellte er fest, dass in Ascot (ausgerechnet 5 Buchstaben) beim fünften Rennen, an fünfter Position ein Pferd mit dem Namen „Five Angels“ starten sollte! Dieser Traum war zweifellos ein Omen gewesen!
Er hob am Nachmittag fünftausend Dollar von seinem Konto ab und setzte beim Buchmacher alles auf den Sieg vom fünften Pferd im fünften Rennen: „Five Angels“!
Dieser Traum konnte einfach nicht irreführend sein!
Und er war es auch nicht: „Five Angels“ kam als fünftes ins Ziel. (…)
Ajahn Brahm

Ich werde nie ein cooler Bouler

Seit über einem Jahrzehnt werfe ich nun mit Hingabe meine zwei bis drei Kugeln in die Bahnen, die für uns die Welt bedeuten. Trotz einiger großer und sehr viel mehr kleiner Erfolge muss ich eines leider feststellen: Ein cooler Bouler werde ich nicht mehr!

Ich gestehe, dass ich Illusionen hatte. Ich wollte eines Tages so sein wie sie. Sie waren mir Vorbild und unerreichbare Größe, die Coolen beim Boulen! Was haben sie mir nicht alles gezeigt:

  • Der coole Bouler steht wenigstens mit den Schuhspitzen außerhalb des Kreises. Damit demonstriert er seine territoriale Souveränität!
  • Der coole Bouler benutzt einen Lappen, der die Größe eines Bierdeckels selten übersteigt.  In meinen kann man einen Säugling bequem einwickeln.
  • Der coolere Bouler hat nie ein Schweinchen dabei. Ich habe immer mehrere in der Kugeltasche, jeweils gut kontrastierend zum Untergrund. Und für alle Fälle eines, mit dem ich noch nie verloren habe. Das ist dann auch mein neuestes …
  • Ein Maßband braucht der Coole nicht. Er sieht die Punktkugel sofort. Und messen können die anderen bestimmt.
  • Nach einer gelungenen Aktion freut sich der coole Bouler nicht sichtbar. Er berührt höchstens seinen Mitstreiter kurz an der Hand, aber ohne Blickkontakt. Ich habe schon so impulsiv gejubelt, dass der Schiedsrichter glaubte, mich ermahnen zu müssen. Oft misslingt mir dann die folgende Kugel.
  • Der coole Bouler spielt die Turniere mit immer wieder anderen möglichst Abgebrühten. Mir ist es immer noch am allerwichtigsten, dass sich auch ein persönliches Miteinander im Spiel weiter entwickelt.
  • Der coole Bouler spricht kaum mit seinen Mitspielern und noch weniger mit den Gegnern. Falls es einmal wirklich eng werden sollte, verstummt er ganz. Das habe ich bei mir schon oft ganz anders erlebt …
  • Mit Beginn der MESZ trägt der coole Bouler eine Sonnenbrille. Auch wenn die Sonne nicht scheint.
  • Der coole Bouler lebt für seinen sportlichen Erfolg. Die Mitwirkung im Vereinsleben kostet wertvolle Zeit für Training und „Zocken“. Für mich gehört der Rahmen mit zum Bild und ohne Engagement möglichst aller Boulerinnen und Bouler läuft nichts auf Dauer in unserer Randsportart.

So, nun ist es heraus und es fällt mir nach meinem öffentlichen Bekenntnis viel leichter, meiner sportlichen Entwicklung ins Auge zu blicken: Ziemlich uncool habe ich Freude rund um Boule! Und um mal endlich wirklich der Coolste zu sein muss ich anscheinend allein in der Sauna sitzen! 

gez.  P. Tank

Ein König verletzte sich auf der Jagd am Finger. Sein Leibarzt, der immer in seiner Nähe war, behandelte die Wunde. „Wird alles wieder gut?“, fragte der König. Der Arzt antwortete: „Ob gut, ob schlecht – wer weiß das schon?“. Eine Woche später war der Finger entzündet und der Arzt musste die Wunde noch einmal aufschneiden. Der König fragte nach den Heilungschancen und der Arzt meinte nur: „Ob gut, ob schlecht – wer weiß das schon?“

Als der Finger ein paar Tage später amputiert werden musste, war der König furchtbar verärgert und ließ den Arzt ins Gefängnis werfen. Persönlich verriegelte er die Tür und rief: „Nun geht es dir so richtig schlecht!“ Von drinnen kam nur: „Ob gut, ob schlecht – wer weiß das schon?“

Als er genesen war, zog der König wieder auf die Jagd und hatte das Pech, sich im Dschungel zu verlaufen. Ein Stamm der Eingeborenen ergriff und fesselte ihn und wollte ihn den Göttern opfern. Mit dem Messer schon in der Hand prüfte der Schamane noch einmal das Opfer und rief plötzlich: „Lasst ihn frei, er ist nicht makellos. Ihm fehlt ein Finger!“

So kam der König nach Tagen wieder zu seinem Palast zurück und befreite als erstes seinen Arzt aus dem Gefängnis. „Es tut mir leid, das war schlecht von mir,“ entschuldigte sich der König. „Ob gut, ob schlecht – wer weiß das schon?“ meinte der Arzt. „Ich wäre gewiss an Eurer Seite gewesen, als die Eingeborenen ihr Opfer wollten. Und ich habe noch alle Finger …“

(nach Ajahn Brahm „Der Elefant, der das Glück vergaß“)