Auflösung der Regelaufgabe

Des Regelrätsels Lösung geht auf den Artikel 28 des Regelwerks zurück.

    • die silberne Kugel der Mannschaft, die gemessen hat wird inaktiv. Zählt also nicht, egal ob nun die eigene silberne, oder die rote gegnerische Kugel beim Messen bewegt wurde. Daher hat die andere – vom reinen Messergebnis her, deutlich schlechtere – Kugel, den Punkt. Die beim Messen bewegte Kugel verbleibt an ihrer Position im Spiel.
    • Der Gegner (rot) hat den Punkt, bis eine der beiden gemessenen Kugeln oder die Zielkugel im weiteren Verlauf der Aufnahme durch eine nachfolgend gespielte Kugel in ihrer Position verändert wird. Passiert dies nicht, wird die inaktive Kugel ungültig, kann herausgenommen werden und die gegnerische Mannschaft bekommt so viele Punkte, wie ihre Kugeln besser sind, als die dann beste Kugel meiner Mannschaft (silber).

      Weiterführende Taktikaufgabe für diese Woche!

      Ich (silber) habe den Fehler beim Messen gemacht. Der Gegner (rot) besteht auf die strikte Regeleinhaltung und hat somit den Punkt.

      Ich habe noch zwei silberne Kugeln. Der Gegner hat ebenfalls noch zwei rote Kugeln.

      und hier nun die Frage, auf die Ihr bestimmt einige gute Antworten einsendet. An:           sport@kfk-muenster.de              

      Wie spiele ich meine nächste silberne Kugel?

    • Hier kommt die Antwort von Carola K aus M.: Da ich ja mit rot den Punkt habe, spiele ich weiter. Ich werfe meineKugel nahe zum Schweinchen. Kommt der Gegner mit seiner geworfenen Kugel nicht an Punkt, muß er die 2. werfen und dann kann ich immer noch entscheiden nach Bildlage. Um die inaktive Kugel kümmere ich mich gar nicht im Moment, weil sie wird ja zum Punktezählen entfernt. (Anmerkung: Liebe C. aus M., „ich“ habe immer die silbernen Kugeln und der „böse“ Gegner die teuflischen roten Kugeln. Das bleibt jetzt so – dann kommt man nicht durcheinander. Und…. inaktiv heißt nicht: raus aus dem Spiel, wie eine Kugel, die die Bahn verlassen hat.)
    • Und hier ist der erste Lösungsvorschlag von Christa H. aus L.:  Meine nächste (silberne) Kugel spiele ich auf die rechte „Punktkugel“, was die reale Chance auf 2 Punkte ermöglicht.

    • Und ein Lösungsvorschlag von Günter B. aus S.: Ich würde versuchen die eigene Kugel anzuspielen und zwar so, dass die Wurfkugel nachläuft und ebenfalls Punkt hat. Der Wurf sollte so sollte so dimensioniert sein, dass die Wurfkugel, sollte sie das Ziel verfehlen, dennocht punktet. Bei einem Abstand von über 40 cm sollte dies möglich sein. Aber, jeder Bouler hat es bestimmt auch schon anders erlebt.

      Nun noch ein Experiment zu der aktuellen Regel- und Taktikaufgabe. Sozusagen Sportphilosophie oder Petanquepsychologie oder Boulesoziologie….

      Es geht um Artikel 38 des Regelwerks:

      Unsportlichkeit

      Der Gegner (rot) sagt: „Danke fürs Messen. Eure ist ja tatsächlich 3 cm besser. Das habe ich aus meinem Blickwinkel nicht gesehen.(im Flüsterton): Ist nicht so schlimm, dass Du die Kugel beim Messen 2 mm bewegt hast. Das hätte mir auch passieren können. Hab ich nicht gesehen…. dann spielen wir mal die nächste Kugel“.

      Ist der Gegner „blöd“, oder hat er den „Fair-Play“ Preis verdient? Wie würdet Ihr in so einer Situation handeln? Wovon hängt es ab, wie ihr Euch verhaltet?

    • Und der erste Kommentar aus einem anderen Bundesland!!! Danke Ralf Scherer aus Worms. Ralf meint:

      Im Wettkampf klare Linie, unabhängig ob „Erbsenzähler oder Fair Play“… Wenn die Kugel bewegt wurde wird sie zunächst ungültig, sollte ein Schiri zufälligerweise die Sache mitbekommen haben und die Mannschaften einigen sich auf etwas anderes, gehen sie beide mit Disqualifikation wegen „Absprache“ vom Platz – so sind nun mal die Regeln. Beim lockeren Spielen ist das was vollkommen anderes.

    • Carola K. aus M. sieht das so: Entweder spiele ich nach Regeln oder nicht. Fair play wäre gewesen, wenn der Messer sagt, er hat die Kugel bewegt und die anderen hatten es nicht bemerkt.
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    • Hierzu folgendes Statement von Christa H.:

      Danke, lobenswertes Verhalten des Gegners, dennoch spiele ich meine 2. Kugel, denn es war mein Fehler. Klare Linie!  oder….ein braves Kind bestraft sich selbst!

    • Günter B. schätzt die Situation etwas anders ein: Der Gegner hat den „Fair-Play“ Preis verdient. Wie würde ich entscheiden? Bei einem Spaßspiel (keine Meisterschaft, Liga, oder so) verzichte ich auf die „Erbsenzählerei“. Ansonsten liegt es stark daran, wie mein Gegner sich bisher verhalten hat. Ist es der „Stinkstiefel“ gegen den eigentlich niemand spielen möchte? Dann würde ich wohl eher auf die exakte Regelanwendung bestehen. Sind es eher faire und sympathische Gegner (wie die meisten Bouler)? Dann würde ich wohl eher den Punkt geben, zumal der Vorsprung ja ziemlich deutlich war. Wenn der Punkt jedoch spielentscheidend ist und über den Aufstieg entscheidet? Nun ja, da denke ich momentan mal lieber nicht weiter darüber nach. Nachher habe ich noch ein schlechtes Gewissen :-). Interessant ist die Frage, wie der Schirri das „Fair-Play-Verhalten“ bewerten würde, wenn er es zufällig beobachtet hätte. Ist das eine verbotene Absprache?

      Ja, Günter, das ist interessant! Und da trifft es sich ja hervorragend, dass wir im Team einen Lehrschiedsrichter haben, der diese Frage in der nächsten Woche kompetent beantworten wird!

  • Auch hierzu Eure Meinung bitte an:

    sport@kfk-muenster.de

    Wir freuen uns auf eine lebhafte – in diesen Zeiten ganz wichtig! – Diskussion und viele Beiträge!

    Die Preisverleihung für die Beantwortung der Taktik- und Regelfragen der letzten Woche ist in Vorbereitung.

    Viel Spaß beim Denken, Aufregen und Tüfteln – und bleibt zu Hause, bleibt gesund!!!