Schwung verbessern mit der Slow-Motion-Analyse und individuellen Trainingstipps

Und jetzt ist es wieder soweit. Lockdown II im tristen November. Damit uns unser geliebtes Kugelwerfen irgendwie weiterhin begleitet, gibt es regelmäßige Trainingstipps für das Einzeltraining. Das ist ja total sicher und legal, bringt Dich an die Luft, setzt Glückshormone und Vitamin D frei…… und: Du verbesserst Dich noch mal so richtig über den Corona-Winter.

Los geht es mit verschiedenen Studien zum Schiessen.

Jedes Telefon hat inzwischen eine Slow-Motion-Video-Funktion. Nehmt Euch doch mal von vorne und von der Seite auf, oder kommt EINZELN auf nen Corona-Kaffee auf der Terrasse und anschließende Videoaufnahme bei uns in Hiltrup vorbei. Dann vergleichen wir unsere Bewegung mit den richtig guten Damen und Herren. Oft fallen uns selbst verbesserungswürdige Bewegungsphasen beim Betrachten der Aufnahmen auf. Und wer will, bekommt von Christoph und mir dann Tipps zu Übungen, die Euren Schwung verbessern helfen.

Und ganz wichtig: Es gibt mindestens 5 Stellschrauben (Schwungphasen), an denen wir arbeiten können. Immer nur eine herauspicken und daran etwas tun.

In der Vorbereitung des Wurfs sind natürlich die Konzentrationsphase, die Ausrichtung und der gute Stand wichtig. Das bearbeiten wir später. Jetzt geht es um die 5 Phasen des Schwungs:

Immer gilt: Was ich mit Schwung bewegen kann, muss ich nicht mit Kraft machen. Ein höherer Krafteinsatz geht immer zu Lasten der Präzision. Selbst muskulöse und trainierte Spieler/innen merken nach 6 Spielen und 150 Schüssen, dass die Power schwindet und die langen Schüsse weniger exakt kommen.

Und noch mal physikalische Logik: Spitzenleute schiessen oft einen recht flachen Bogen (wenn die Kugel frei liegt) direkt vor die Kugel. Vorteil: Einfallwinkel = Ausfallwinkel. Wenn der Schuss zu kurz ist, springt die Kugel flach nach hinten und „wischt“ den Gegner noch gerade so weg. Selbst etwas zu lang angesetzte Schüsse streifen aufgrund des flachen Bogens noch gerade als „Casquette“ die Gegnerkugel und schieben sie weg. Merke: Drüber hat nie die Chance den Gegner wegzuräumen.

1.Fokussieren, anpeilen, zielen: Sinnvoll ist tatsächlich eine Ausrichtung mit der Kugel am gestreckten Arm in Richtung des Ziels. Viele gute Spieler verzichten darauf, es kann aber beim Zielvorgang hilfreich sein.

2. Der Rückschwung: Um eine möglichst lange Pendelbewegung (je länger, desto präziser der Schuss – vergleiche Pistolenlauf und Gewehrlauf) zu gewährleisten, sollte der Arm möglichst weit nach hinten geführt werden. Wenn ich den gestreckten Arm mit der Kugel von „vorne-oben“ nach hinten pendeln lasse, brauche ich weniger Kraft (wie bei der Schaukel), um meine Kugel für die optimale Ausgangsposition möglichst weit nach „hinten-oben“ zu bekommen. Guckt Euch dazu mal Matthias Laukart an.

3. Das „Abklappen“ der Hand: Ich verlängere damit noch etwas den Weg, kann hinterher beim Öffnen der Hand der Kugel noch einmal etwas Beschleunigung hinzufügen, und das Wichtigste: Ich erzeuge einen Rückdrall, der die Kugel bei „Devant“- Schüssen in der Linie laufen läßt, ein Springen der Kugel verringert und bei „Au fer“- Treffern die „sur Place“ -Wahrscheinlichkeit erhöht.

4. Der Vorschwung der Kugel: Wenn dieser lang und gerade ist, habe ich eine lange Zielphase und verbessere damit meine Präzision. Je länger der Schwung, desto weniger Kraft brauche ich.

5. Die Handöffnung: Die Stellung des Handgelenks, die Öffnung der Hand und der Zeitpunkt der Kugelabgabe. Hier wird die Feinjustierung vorgenommen. Mit der Handöffnung reguliere ich im Zentimeterbereich. Dazu Cindy Peyrot.

Jetzt guckt Euch mal in Ruhe den Matthias Laukart, die Cindy und den Mann mit der Kappe an. Achtet auf die 5 Schwungphasen und vergleicht diese. Und dann traut Euch. Macht eine Slo-Mo von Euch! Wer schickt uns die eigene Slo-Mo, oder kommt für die Aufnahme bei uns im Garten vorbei? Wir würden uns freuen, wenn wir als Club da voneinander lernen können. Es gibt nur konstruktives Feedback und 3 Gratis-Trainingstipps.