Die Sandwich–Methode
Die Sandwich–Methode
Auch beim Boule müssen wir manchmal Leute kritisieren. Aber oft tun wir das dermaßen ungeschickt, dass sie beleidigt sind. Woraufhin wir uns mies fühlen und künftig darauf verzichten, überhaupt irgendein Feedback zu geben.
Aber stellt euch ein Unternehmen vor, dessen Chefin so konfliktscheu ist, dass sie ihre Mitarbeiter nicht auf Fehler hinweist. Das Geschäft wird darunter leiden. Wir müssen Kritik üben, um die Qualität aufrecht zu erhalten, und zwar rechtzeitig. So geht’s:
Als erstes lobst du diejenige Person, die du kritisieren willst. Trage ruhig dick auf, bleibe aber bei der Wahrheit. Das Lob hat den Sinn, der/dem anderen zu vermitteln, dass wir sie/ihn respektieren, die Leistungen anerkennen und niemanden fertig machen wollen.
Ein Lob ist auch ein Ohröffner. Wir achten viel zu wenig darauf, was die Leute wirklich sagen, und konzentrieren uns stattdessen eher auf das, was wir zu hören meinen. Ein Lob wirkt nun wie ein Köder, der dafür sorgt, dass richtig zugehört wird.
Dann kommt der „Hammer“ der Kritik. „Aber du …!“ Und dein Tadel wird in dem Moment auf offene Ohren treffen.
Zu guter Letzt trage noch eine weitere dicke Schicht Lob auf, mit dem du noch einmal zum Ausdruck bringst, dass du den anderen Menschen nicht ablehnst, sondern seine guten Seiten sehr wohl zu schätzen weißt und du ihn nur auf einen oder zwei Fehler hinweisen willst.
Mit dem Ergebnis, dass die gerügte Person die Kritik annehmen kann, ohne sich erniedrigt zu fühlen.
Die Sandwich-Methode packt die Kritik zwischen zwei (Brot-) Scheiben Lob. So wird das ganze bekömmlich. Und vielleicht können wir ja unseren Mitspielenden sogar auch mal zwei Scheiben Lob ganz ohne Füllung anbieten …
nach Ajahn Brahm „Der Elefant, der das Glück vergaß“ (Lotos Verlag)